Der FC Marl hat einen Höhenflug - und eine Landung ist nicht in Sicht. Seit neun aufeinanderfolgenden Ligaspielen hat der Aufsteiger aus der Bezirksliga in der Landesliga Staffel 3 nun nicht mehr verloren - generell setzte es bisher erst eine Niederlage. Der damalige Gegner: SSV Buer, die einzige Mannschaft, die mehr Punkte auf dem Konto hat als Marl.
Es ist nur ein Punkt, der den Aufsteiger vom Spitzenreiter trennt. Marl stellt die beste Defensive der Liga, behielt am Wochenende gegen den SuS Kaiserau beim 2:0-Erfolg erneut eine weiße Weste. "Es war das nötige Geduldspiel, aber am Ende haben wir über 90 Minuten hochverdient gewonnen", lobt Thomas Falkowski, Trainer des FC Marl.
Dass er nach der Hinrunde als Aufsteiger auf Rang zwei steht, hätte er vor der Saison trotz großer Ambitionen ohne zu zögern unterschrieben. "Man muss ehrlich sein: Wenn die Hinrunde gespielt ist, dann lügt die Tabelle nicht", sagt Falkowski vorsichtig, ohne das Wort "Aufstieg" zu erwähnen. "Aber es ist wichtig, dass wir demütig bleiben. Wir wissen, wo wir herkommen und wie viel wir Woche für Woche investieren müssen, damit wir diese Spiele gewinnen."
Die Stärken seiner Truppe seien die mannschaftliche Geschlossenheit und die Flexibilität - denn es habe keine zwei aufeinanderfolgende Spiele mit derselben Startelf gegeben. "Jeder einzelne Spieler ist extrem wichtig. Wenn der eine nicht spielen kann, spielt halt der andere. Jeder ist für den anderen da. Dadurch sind wir sehr flexibel: Taktisch sowie auch systemtechnisch", schwärmt der 41-Jährige von seinem Kader.
All dem Lob zum Trotze - Falkowski will nicht nur schwärmen, sondern mahnt: "Es ist nur die Hinrunde gespielt, die Rückrunde muss noch gespielt werden. Wir hatten viele enge Spiele, die auch in die andere Richtung hätten gehen können - deswegen müssen wir demütig, nicht zu euphorisch sein." Ein problemloser Durchmarsch wie in der letztjährigen Bezirksliga-Spielzeit sei nicht zu erwarten.
"In dieser Liga kann jeder jeden schlagen. Aber es ist der Glaube und der Wille - der Wille versetzt Berge - diese Spiele zu gewinnen, und den haben wir halt. Wenn man oben dabei ist, will man auch oben bleiben", gibt sich Falkowski kämpferisch. Eins steht fest: Für einen Aufsteiger spielt sein FC Marl eine Traumsaison - und darf sogar vom Aufstieg träumen.